Trauerhaltestelle

Da die Gesellschaft sich wandelt, verändert sich auch die einhergehende Trauerkultur. Globalisierung, interkulturelle Begegnungen und der Wunsch neue und individuelle Formen zu finden, sorgte für das Entstehen dieser Trauerhaltestelle.

Die Architektinnen Solveig Schacht und Mareile Höring setzten den Gedanken eines öffentlichen Raumes für individuelle Trauer in der Trauerhaltestelle um. Dieser Trauerort ist überkonfessionell und hat die Maße 5 x 9 Meter. Ein Ort des Trauerns, Erinnerns, Innehalten, um alleine oder in Gemeinschaft zu trauern. Das Besondere an dieser Trauerhaltestelle sind das Spielen mit Lichteinfällen und die gut in Szene gesetzte und intensiv thematisierte Vergänglichkeit. Dies wird auch deutlich in der Möglichkeit Inschriften zu hinterlassen, um seiner Trauer Ausdruck zu verleihen. Je nach Witterung haben diese Inschriften Bestand und verschwinden nach einiger Zeit. Dies unterstreicht den Gedanken der zeitlichen Begrenzung im Hinblick auf das menschliche Leben, sowie die Phase der Trauer, welche sich auch wandelt.

Als das „Kuratorium der Deutschen Bestattungskultur“, der „Bund Deutscher Innenarchitekten in NRW (BDIA)“ und die „db deutsche bauzeitung“ im Jahr 2012 einen Architekturwettbewerb unter dem Namen „Trauer braucht Raum“ veranstaltete, gingen die beiden Architektinnen mit einem Modell an den Start und gewannen einen Sonderpreis. Der erste öffentliche Auftritt war im Rahmen der Ausstellung „DENK MAL. Erinnern im Medienwandel“. Seit November 2014 ist die Trauerhaltestellen in der Auferstehungskiche Münnerstadt zu erleben.