Einsatzgebiete für die Generation 55aufwärts
Im Rahmen der Bundeskonferenz der Pastoren (BUKO bzw. neuerdings heißt die Konferenz näxt) gab es eine Vorkonferenz zum Thema 55aufwärts. Neben zwei anderen Rednern habe ich ein Impulsreferat zum Thema „Einsatzgebiete für die Generation 55aufwärts“ gehalten.
Die Lebenserwartung der Menschen in Deutschland hat sich in den letzten 100 Jahren fast verdoppelt. Die Menschen ab 55aufwärts haben noch eine lange Zeit vor sich, die mit Inhalten und Sinn gefüllt werden will. Sie suchen nach Betätigungsfeldern und Einsatzgebieten für ihren 3. und 4. Lebensabschnitt. Das Potential dieser Generation ist groß, aber leider größtenteils ungenutzt.
Der fünfte Altenbericht des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hatte das Thema „Potenziale des Alters“, weil keine vorhergegangene Generation älterer Menschen in Deutschland so viel Potential hatte. Das Potential wurde sichtbar in den Bereichen: finanzielle Ressourcen, Bildung, Gesundheit und Zeit.
Die Deutsche Zentrale für Altersfragen (DZA) hat in ihrem dritten Freiwilligensurvey die Zahlen ihrer Ehrenamtlichenbefragungen präsentiert. Diese Ergebnisse zeigen einen deutlichen Anstieg der ehrenamtlichen Beteiligung in der Altersstufe der über 65 Jährigen. Die Beteiligung ist von 23% auf 28% gestiegen.
In der Gruppe der 60-69 Jährigen stieg der Anteil von 31% auf 37% und bei der Gruppe der 70 – 75 Jährigen erhöhte sich das Engagement von 24% auf 30%. Selbst in der Altersstufe der 76-80 Jährigen erlebt man einen Anstieg von 19% auf 21%.
Es liegt also klar auf der Hand, dass diese Altersstufe aktiver gestalten bzw. mitgestalten will.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat deshalb ihrem neuesten Altenbericht den Titel „Eine neue Kultur des Alterns“ gegeben. Hierin widmen sie sich in der Analyse den unterschiedlichen Lebensbereichen und setzen diese in Verbindung zu den Altersbildern. Somit ergeben sich Altersbilder, die in unterschiedlichen Kontexten betrachtet werden müssen. Hierunter fallen zum Beispiel die Lebensbereiche Arbeitswelt, Bildung, Medien und Werbung, gesundheitliche Versorgung, Pflege, in den Kirchen, Zivilgesellschaft, in der Politik und im Recht.
Wir brauchen gesellschaftlich und in unseren Gemeinden eine neue Kultur des Alters. Wir müssen begreifen, dass in einer älterwerdenden Gesellschaft eine neue Vielfalt und Dynamik der individuellen Lebenslagen und Entwicklungen zur Folge hat.
Wir dürfen in unserer Gesellschaft erkennen, dass der Gedanke der Mehrgenerationsmodelle in allen Gebieten des Lebens zunimmt. Ob in den bereichen Wohnen und Leben, Metoringprogrammen für Schüler, altersgemixte Arbeitsteams in der Wirtschaft, Vereinswesen, Gesundheitswesen, Kirchen, kirchlichen Trägern und Organisationen, neue Zusammensetzungen der Generationen bieten eine Vielfalt an unterschiedlichen Gedankenmodellen, die Erfahrungen und Lebensweisheiten treffen auf neue und inovative Ideen aus dem Studium.
Vor uns liegt eine große Chance gemeinsam etwas zu entwickeln, was keine der Generationen alle schaffen könnte. Wenn im Miteinander die Möglichkeit der gegenseitigen Ergänzung wahrgenommen wird und man sich mit Respekt begegnet, um von und miteinander zu lernen, dann ist das erreichbare Ziel aufgrund der Potentialvielfalt um ein vielfaches potenziert.
Die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten wachsen, weil das Potential mehr und mehr erkannt wird. So gibt es zusätzlich zu den standardiesierten Kaffeetrinken, Ausflugsangebote, vielfältige Variationen an Gebetspatenschaften, Mentoringprogrammen, sozialdiakonische Einsatzmöglichkeiten (für Fachkräfte und Laien), evangelistisch-missionarische Einsätze (Kurz-, Mittel- und Langzeitangebote), evangelistsch-missionarisches Sponsoring, dauerhafte ehrenamtliche Tätigkeiten in Gemeinden und Stadtteilprojekten, Vereinen und NPO´s. Auch das Feld des Bundesfreiwilligendienstes bietet für viele Menschen in der Generation 55aufwärts unglaublich große Möglichkeiten. Gerne berichte ich über diese Einsatzmöglichkeiten ausführlicher.
Unter www.andreasloeb.de habe ich speziell für die Generation 55aufwärts folgende Seminarangebote zusammengestellt:
– Junge Menschen brauchen (geistliche) Vorbilder
– Nicht altes, sondern reifes Eisen
– Generationsübergreifende Modelle
– Übergabe des Staffelholzes
Einfach mal reinklicken, denn da gibt es noch vieles weiters, was entdeckt werden will 😉